Barbara von Braun-Lacoste
  Barbara von Braun-Lacoste:

"Mein Leben verlangte von mir viel Anstrengung, bot mir aber durch seine Zurückgezogenheit die Möglichkeit, mich in Ruhe mit Vielem zu beschäftigen, das Gewinn statt Zerstreuung brachte. Geschrieben habe ich immer."

 
 
 

Biografie

Barbara von Braun wurde in Berlin geboren. Sie wuchs in einem idyllischen Vorort der Hauptstadt auf, hatte eine geborgene Kindheit in Gesellschaft von allerhand Tieren, nach einigen Jahren aufs Glücklichste ergänzt durch die Ankunft eines jüngeren Bruders, der seiner Kuhmilch-Allergie wegen bei der Grossmutter aufgewachsen war: mit Pferde-Milch. Mit ihm verlebte sie die Kinderjahre in inniger Verbundenheit.

Der Nazi-Erziehung entzogen die Eltern das Geschwisterpaar durch Privatunterricht, bis auch dieser verboten wurde. Der Krieg machte den sorglosen Kinderjahren ein Ende. Der Vater, obwohl schon Weltkriegsteilnehmer und verletzt, musste einrücken, die Mutter sowie das Personal wurden zum Kriegsdienst in der Heimat verpflichtet. Die Kinder Berlins und anderer Großstädte wurden aufs Land und in Lager verbracht, um sie den immer intensiver werdenden Bombardierungen zu entziehen. Der Bruder vermochte sich dort einzufügen, die Autorin nur so kläglich, dass ihr Krankheit und die Einweisung in ein österreichisches Landhospital zur Erlösung wurden. Ihr erstes Buch Das Windhaus hält die Erlebnisse dieser Lebensabschnitte fest.

Eine starke Prägung erfuhr sie in jenen Jahren durch die kindlich unschuldige Freundschaft mit einem französischen Kriegsgefangenen, die sich später, beim Erwachsenwerden zu Liebe und einem nie gelöschten Andenken wandelte. Sie studierte Kunstgeschichte und Malerei, hatte bedeutende Lehrer wie Professor Baumeister, Fernand Leger und Prof. Wehlte, dem großen Restaurator. Nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes arbeitete sie in ihrem erlernten Beruf als Restauratorin sowie an einem französischen Institut in Deutschland. Kaum, dass es eine Möglichkeit gab, zog es sie jedoch immer wieder nach Frankreich.

Ihr zweiter Mann, der drei Söhne in die Ehe mitbrachte, teilte diese Neigung glücklicherweise. Sie führten ein stilles, angenehm zurückgezogenes Leben in den Waldungen der großherzoglichen Familie von Baden, im Odenwald, in deren Verwaltung er tätig war. Als seine Pensionierung heranrückte, beschlossen beide, sich nach einem Ruhesitz im "Midi" umzusehen. Sie fanden ihn in einem kleinen Dorf nicht weit von Montpellier. Ihr gemeinsamer vierter Sohn, der ihnen beim Umzug hatte helfen wollen, gab den Traum vom Reiterhof auf und blieb ebenfalls dort. Er erwarb verlassene Weinberge, besuchte die Kurse der landwirtschaftlichen Fakultät mit Diplom und wurde ein ausgezeichneter Winzer.

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert glücklichen Lebens im Languedoc verstarb ihr zweiter Mann hochbetagt. Er hatte ihrer schriftstellerischen Arbeit immer mit liebevoller Duldung zugesehen, hochgebildet und belesen, auch manchmal als wandelndes Lexikon benützt, besonders in den Jahren, die sie in seiner bayerischen Heimat zubrachten. Die Autorin lebt auch heute weiterhin zurückgezogen in ihrem alten französischen Haus, zwar im Dauer-Clinch mit seinen altersbedingten Mängeln, aber im geliebten Dorf, mit seinen ihr vertrauten Menschen und der Schönheit der umgebenden Landschaft.

Barbara von Braun-Lacoste erhielt, wegen ihrer Verdienste um die Literatur und wegen ihres Engagements für das Verlagshaus, im Jahre 2010 die Berufung in den Aufsichtsrat der Frankfurter Verlagsgruppe Aktiengesellschaft. Sie wurde sogleich zur Vorsitzenden gewählt, eine Funktion, die sie mit Erfolg bis Ende 2013 im engen Kontakt mit den Autoren des Verlags ausübte. Am 1. Januar übergab sie, um sich wieder ganz dem Schreiben zu widmen, den Vorsitz im Aufsichtsrat an den britischen Schriftsteller Lord Montagu. In seiner ersten Sitzung berief der neue Aufsichtsrat aus Dankbarkeit Barbara von Braun zur Ehrenvorsitzenden.

Ihre jüngste Veröffentlichung ist gerade erschienen, der Tagebuchroman L. II. Das Leben Ludwig II. zwischen Krone und Dornen (2013).





 
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